(Einleitung: R. - Visp. - 22 - 24)
Drückt mir gar das Feuer in meiner Hütte die Hitze auf den Rücken, doch noch
Tanzt sanft das Licht in den Winkeln. Das besorgte Herz erschwert mein Schreiben,
Das singende Kind vor den Fenstern nah weinend, als ahnte es den Todesregen,
Noch war's nicht ich der's verriet. Kaum selber will ich's niederschreiben,
Kaum selber wissen, was uns widerfährt, kaum ich glauben kann, dass Odins Lied
Geräuschlos zu Boden sinkt. Nicht in Wagemut verdorrt mein Körper, nur
Ängste plagen meinen Geist, könnte ich auch rufen, denken, kämpfen, handeln, die
Zeit erschlägt auch das stärkste Schwert.
Stürme des Adlers, Nebel der Hel, Donner des Hammers, leitet sie fehl.
Gesänge der Saga, leitet sie fehl.
Sieh mir doch endlich in die Augen, gib mir die Jugend, die ich jetzt brauch.
Mach mich sorgenfrei und siegeshungrig, lass zerbersten den Schild des Feinds.
Keine Taubheit kann das Stampfen überhören, der sich nähernden Pferde,
Wutschnaubend röhrend. Keine Speerlänge mehr entfernt die Sippe, brechen sie
Ein die Säulen Thrudheims.
Stürme des Adlers, Nebel der Hel, Donner des Hammers, leitet sie fehl.
Gesänge der Saga, leitet sie fehl.
Vertieft in den Liedern, den Sagen, den Reimen, verfolgt mich der Anblick, der uns
Droht, wenn ich einst hinunter der Dorfgrenzen schaue und der Reiter sein Kreuz
Durch die Götterwelt bohrt.
Noch kann ich den Tag nich nennen, da unser Blut die Wiesen nährt. Ich geb'
Dir mein Wort, dass uns're Häupter sich niemals beugen, nicht vor deinem Kreuz.
Zur Zeit des Wolfes, des Schwertes, des Schildes, wenn Naglfar seine Segel
Hisst, werden wir in den Reihen uns'rer Götter kämpfen, ein allerletztes Mal.
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