Erstes Kapitel
Eröffnung. Ein Toter klopft rührig an die Decke seines eichenen Totenschreins. Wie wild pocht der Leichnam auf die Truhe ein - zuerst mit einem alten Regenschirm, später mit dem Holzwanst seiner zinnoberroten Marionette, die man ihm vor Jahren in die hinabgesenkte Truhe legte, um einen geselligen Tod zu wappnen. Der Tote streckt sein starres Händchen aus dem Erdhügel, der über der Kiste zu einem leidigen Häufchen zusammenfiel und bei schlechter Witterung das kalte Regenwasser in den Sarg sickern lieàŸ. Es scheint, als würde sich Leben breit machen in dieser Totenstadt.
Klopfzeichen.
Violine.
WERKELMANN
Wir schlagen - klopf-klopf - böse ein
auf diese kalte Truhe.
Ein Toter will leibhaftig sein
und gibt partout nicht Ruhe.
Er streckt das kalte Händchen dann
aus einem Totenhügel.
Wir klopfen, klopfen laut und bang!
Wer stirbt, dem wachsen Flügel.
Der Tote schleppt sein Beinchen jetzt
auf Teufels schwarzen Acker.
In einem Kleidchen abgewetzt
tanzt der Tote schicker-schacker.
Er spannt ein schwarzes Schirmchen auf
und huscht - HUSCH HUSCH - zum Totenpfuhl.
Ein Glöckchen klingelt - Toter lauf!
- und bringt den Jud' in Teufels Pool.
August? August? August!
Ich seh' ein Trumm mit Gäulen dran...
Die Klepper fahren Geisterbahn.
Die Schimmel gehen, kein Gaul soll stehen.
Der Kezman lässt die Gäule drehen!
Die Pferdchen drehn' sich ohne Ziel!
Ein Toter fährt gern Ringelspiel!
Klopfzeichen, 1947 Songtext auf Deutsch von Angizia durchgeführt und Urheberrechte sind Eigentum der Autoren, Künstler und Labels. Sie sollten beachten, dass Klopfzeichen, 1947 Songtext auf Deutsch durchgeführt von Angizia ist nur für didaktische Zwecke, und wenn Sie den Song mögen, sollten Sie die CD kaufen.